grundsatzfrage: ist loyalität eine tugend? oder heißt es nicht vielmehr, sich auf die seite einer sache zu stellen, von der man nicht überzeugt ist, die aber die sache der hand ist, die einen füttert und die man daher nicht zu beißen hat. generell und gesamtgesellschaftlich gesehen wäre es aber besser, sich auf die andere seite zu stellen und das herz schlägt eben auch für dort.
loyal ist man eigentlich eh nur in zweifelsfällen. wo keine zweifel ist, ist auch keine loyalität nötig.
oshun - 2. Aug, 14:31
am wochenende waren wir bei einer hochzeit in laventie in frankreich. ein richtiges drei-tages-fest: am freitag die standesamtliche trauung unter dem konterfei von sarkozy, dann ein nordfranzösisches gulasch in einer nordfranzösischen auberge (l'auberge de picantie). am samstag die kirchliche trauung (wir haben natürlich brav nach der kirche mit rosen und seifenblasen dem kitsch gefrönt), dann zu den eltern der braut in den garten, wo neben dem kirschbaum drei spankferkel sich überm feuer drehten und ein riesenzelt aufgebaut war. dort wurde gefeiert bis in die puppen (was immer das heißt). am sonntag dann chill-out mit grillerei und dem verputzen der lachs- und schoko-baiser-torten-reste. danach sind wir noch mit den anderen österreichischen freunden ans meer gefahren (dekadent im 1er bmw mit der letzten champagnerflasche). am montag schließlich wieder nachhause. g. und ich im auto wieder elf stunden bis salzburg - und wieder mit zwischenstopp beim outlet in metzingen ;-)
will wer fotos sehen?
http://picasaweb.google.com/limonenfalter
oshun - 10. Jul, 17:31
bei uns läuft grade fotoseminar. da ist praktische übung zu einem thema und dann deren besprechung. da kommt naturgemäß vom vortragenden kritik und verbesserungspotenzial. heute machte sich der vortragende sorgen, er könnte zu hart besprochen haben. ich sagte, naja, die kommen ja um zu hören, was sie besser machen können. aber eben auch ein bisschen um ihre eitelkeit zu befriedigen und zu hören, wie gut sie sind. und da sagte er treffend: die kommen schon zur zahnreinigung und nicht zum zähne ziehen.
das stimmt. wir wollen schon was lernen. aber so grundlegend alles mal in frage stellen und darauf aufbauend neu ordnen und (sich) weiterentwickeln - wer macht das schon freiwillig, wenn man sie oder ihn nicht zwingt?
oshun - 27. Jun, 15:15
sommersonnenwende ist eine tolle zeit: die tage sind lang, die sonne steht hoch. in unserem garten fliegen allabendlich zehn oder zwanzig glühwürmchen durch. hab gestern eins gefunden, das im spinnennetz gefangen war: die haben unten am körper tatsächlich zwei längliche leuchtdioden. habs natürlich freigelassen.
der sonnwendtag ist leider ohne ein feuer für mich vorbeigegangen. dafür mit johanniskraut- und labkraut-sammeln und mit sterne schauen und mit einem erfolgreichen frauenfußballturnier. gestern dann sonnwendfeuer nachgeholt. mit beifußräucherung und blütenritual am feuer. göttinseidank noch geschafft ;-)
oshun - 23. Jun, 13:43
das gefühl werd ich nicht los: überall gehts rund, alle kommen langsam an ihre leistungsgrenzen, keiner hat mehr zeit sich gemütlich in die abendsonne zu setzen. vielleicht eine altersfrage, weil alle freunde auch grad die 30 überspringen und in der hochzeit ihrer karriere sind. oder?
oshun - 10. Jun, 15:35
beim radlfahren gestern eine neue theorie ersonnen:
die anonymität der stadt fördert die verlängerte jugend ihrer kinder. will heißen, wer in der stadt lebt, kann länger kind sein, weil man dort anonymer ist, nicht gleich erkannt wird, folglich weniger verantwortung für sein tun übernehmen muss. wer am land lebt, ist mehr unter kontrolle, muss früher verantwortung übernehmen. daher heiraten leute früher (wenn man sich den ruf nicht völlig ruinieren will) und werden früher erwachsen. gewagt, aber nicht völlig von der hand zu weisen.
oshun - 27. Mai, 16:24
fettes brot konzert am dienstag abend im republic: karten gewonnen bei meinem
lieblingsradiosender. echt cooler fetter auftritt. (ich mag ja die rockstar-attitüde.) eineinhalb stunden durchgegroovt, was ziemlich verschwitzte klamotten zur folge hatte. und obwohl folglich tanzhigh und aufgekratzt, hervorragend geschlafen ;)
oshun - 15. Mai, 15:23
samstag: sweeney todd gesehen, ein kino-grusel-musical mit johnny depp und helena bonham carter. gute schauspieler, schlechter grindplot, viel theaterblut. hätte nicht sein müssen, war aber eine gute gelegenheit, c. und a. bei einem gemütlichen achterl wieder mal zu sprechen.
sonntag: frauenzeitschrift madonna (wie auch die anderen) zeigt fast ausschließlich frauen mit kindern, frauen über kindergärten redend, schwangere. wo simma denn? bekommen die prozente von der pensionsversicherung? heute macht der standard seine weltfrauentag-beilage mit einer geschichte über kindergärten auf. beauvoir schau oba!
muss neue ausrufe des entsetzens finde. der liebste meint, ach du schande klingt so bundesdeutsch. alternativen: holy shit, heiliger bimbam, kacke, scheiße, schitifax. oder: ach, du lieber gott/liebe göttin, äquivalent: oh my goodness. scheint nur heilig oder fäkal zu gehen.
oshun - 5. Mär, 11:48